Rückkehr ins Leben

Am Anfang jeder einzelnen Rückkehr ins Leben steht die Existenz einer Seele in den Totenreichen der Götter. Hier wandeln die Seelen zumeist ohne Erinnerung an ihr vergangenes Leben in den von den Herrschern der Unterwelt bestimmten Regionen der Unterwelt umher. Einzig die Herrscher der Unterwelt sowie vereinzelt deren Vertraute sind in der Lage, den exakten Aufenthaltsort einer Seele in der Unterwelt zu benennen und somit die für die Wiederkehr bestimmte Person ausfindig zu machen… So also ist es unverzichtbar, dass der Herrscher der Unterwelt zunächst die Seele des Verstorbenen zu sich ruft und somit die Rückkehr ins Leben möglich macht.

Die eigentliche Rückkehr der Seele ist dann je nach Götterreich durchaus unterschiedlich komplex. Manches Mal bedarf es eines Portals, das durchschritten werden muss, andere Male ist es das direkte Wirken eines Götterherrn, das aus einer (nicht selten körperlosen) Seele ein Wesen aus Fleisch und Blut formt. Doch ganz gleich wie der Weg zurück ins Leben nun auch begangen werden mag, es ist nur der erste Schritt hin zu einem zweiten Leben im Dienste jener Götter, die die Rückkehr ins Leben ermöglichen.

Ist der mystische Prozess der Wiederkehr erst einmal eingeleitet, ist dieser selbst von den Götterherren nicht mehr aufzuhalten. Unabhängig davon, wie die Rückkehr erfolgt – also ob göttliche Macht oder Portale –, erhält die Seele zunächst ihren einstigen Körper aus Fleisch und Blut wieder, um, kaum dass sich der Körper nach und nach mit neuer Lebenskraft füllt, auch die Erinnerung an das vergangene Leben wieder zu erhalten.

Zu diesem Zeitpunkt der Rückkehr ins Leben sind die noch zwischen Leben und Tod stehenden „Wiedergeborenen“ am angreifbarsten. Der erneut zum Leben erwachte Körper ist geschwächt und vom Einfluss der göttlichen Macht nicht selten physisch überfordert, und auch die Psyche hat mit der so plötzlich zurückgekehrten Erinnerung und dem traumatisierenden und überaus schmerzhaften Prozess der Rückkehr ins Leben erheblich zu ringen. Die Versorgung eines Zurückgekehrten mit Wasser, Nahrung und Ruhe ist in den ersten Stunden und Tagen nach der Rückkehr ins Leben somit absolut unverzichtbar, oftmals werden zudem Heilgötter hinzugezogen, um den ins Leben Zurückgekehrten eine bestmögliche Versorgung und eine schnellstmögliche Erholung zu ermöglichen.

Grundsätzlich ist die Rückkehr ins Leben eine Rückkehr in ein Leben, das nicht zwingend mit dem ersten Leben vergleichbar sein muss. Allem voran wenn Menschen von den Göttern zurück ins Leben geholt werden, verändert diese Wiederkehr den Menschen von Grund auf. Denn er kehrt nicht als Mensch zurück, sondern als ein mystisches Wesen…

Zudem sind mit der Rückkehr ins Leben nicht selten mystische Mächte und besondere Gaben verbunden. Die Amazonen und Walküren zum Beispiel erhielten mit der Rückkehr ins Leben neben der Unsterblichkeit einige mystische Mächte, die sich auf ihre einstigen Talente und Fertigkeiten im Kampf bezogen. Hades' Seelensammler hingegen erhielten von ihrem Herrscher hingegen zwar auch die Unsterblichkeit, jedoch keine mystischen Mächte die mit dem Kampf verbunden waren. Sie erhielten einige mystische Mächte und Fähigkeiten, die abseits der Götter kaum ein mystisches Wesen beherrscht und die den Tausch der Seelen gegen Wünsche ermöglichen. Letztlich obliegt es seit dem Fall der Götterreiche und der Entmachtung der Götterherren jedoch einzig und allein dem Herrscher der Unterwelt, mit welchen besonderen Mächten und Gaben ein Wesen ins Leben zurückkehrt und ob diese Mächte an die Unterwelt oder aber an einen anderen Götterherrn gebunden sind.